Im Interview: Innovation braucht Diversity

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September, 2018 

Vielen Dank an Simone Fasse von Verbia / Frauen und Technik , die das Interview führte, und für ihre Genehmigung es hier zu veröffentlichen.

Britta Muzyk-Tikovsky ist Innovationsexpertin und -beraterin, schreibt Science-Fiction-Geschichten rund um neueste Technologien und ist Member des Advisory Boards der StartupCon, die am 18. September 2018 in der Lanxess-Arena in Köln läuft. Die Mission der Veranstalter trägt Früchte, der Kongress glänzt mit einem weiblichen Speaker-Anteil von 40 Prozent (meine Wenigkeit übrigens mit eingerechnet, ich darf die Bühne 3 als Moderatorin betreuen und freue mich schon sehr darauf)!

Was ist aus Deiner Sicht das Besondere an der StartupCon? Wer sollte kommen?

Das Besondere an der StartupCon ist das Ziel, Early Stage / Seed Stage Startups und Young Professionals aus dem Hochschulnetzwerk, die sich fürs Gründen interessieren, mit Corporates, Firmen aus dem Mittelstand und Investoren zusammenzubringen.

Denn die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Startups wird auch in Zukunft immer weiter wachsen, gerade was Innovationen im eigenen Haus anbelangt. Viele Firmen sehen das Potential, ihre digitale Transformation und Produktinnovationen über Kooperationen mit Startups voranzutreiben.

Daher ist die StartupCon besonders für Firmen interessant, die in diesem Bereich neue Impulse und Unterstützung suchen. Ebenso für Investoren, die ihr Portfolio erweitern wollen.

Gleichzeitig erhalten diejenigen, die sich für das Gründen interessieren, alle relevanten Informationen, um zu entscheiden, ob eine eigene Firma überhaupt etwas für sie ist oder ob sie doch lieber für eine Firma arbeiten wollen.

Neben den Paneldiskussionen gibt es Vorträge zu allen wichtigen Gründerthemen wie Strategieentwicklung, Geschäftsmodell, Design Thinking, Marketing, Recruiting, Recht oder Steuern und den verschiedenen Arten der Finanzierung über VCs, Corporate Ventures, Inkubatoren und Acceleratoren oder Crowdfunding, das Corporate Client Modell und öffentliche Mittel.

Ihr habt eine großartige Frauenquote auf Euren vier Bühnen – wie schafft Ihr das?

Das ist tatsächlich etwas, worüber wir uns sehr freuen. Zum einen haben wir ein großartiges Netzwerk mit spannenden Expertinnen. Zum anderen haben wir auch gezielt Speakerinnen aus unterschiedlichen Branchen angesprochen und sie mit dem Konzept der StartupCon zur Teilnahme überzeugen können.

Dadurch haben wir nicht nur über 40 Prozent Expertinnen mit an Bord, sondern auch eine große Vielfalt auf der Bühne. Das Programm ist bis zum Schluss um 19 Uhr mit Highlights zu Fachthemen wie AI, Blockchain, Cybersecurity, AR und VR über IoT, Smart City und Mobility bis hin zu FinTech, eHealth und HR/New Work gespickt. Es freut mich auch total, dass du die Moderation einer dieser vier Bühnen in deinem Terminkalender untergebracht hast und uns damit unterstützt.

Ich freue mich auch sehr! Du bist Innovationsexpertin und begeistert von neuen Technologien – wie passt die StartupCon in Dein Portfolio, und seit wann bist Du dabei?

Durch den Fokus auf Early Stage Startups und deren Vernetzung mit Firmen und Experten, aber auch durch die Technologiethemen, die sich mit meiner Arbeit insgesamt decken, passt das ganz hervorragend.

Besonders spannend finde ich auch den Aspekt „Bridging the gap to corporates“, den die StartupCon adressiert, da ich in beiden Welten zuhause bin und die Herausforderungen auf beiden Seiten kenne. Die Zusammenarbeit mit den Veranstaltern begann vor drei Jahren und hat sich seit dem immer weiter intensiviert.

Gerade die Ausrichtung des Events und besonders die Offenheit der Veranstalter gegenüber dem Thema Diversity und welche Expertise wir damit auf die Bühne holen, begeistert mich. Denn sie sind genauso wie ich davon überzeugt, dass dies für echte Innovation unerlässlich ist.

Was macht Dir bei der Arbeit für das Advisory Board am meisten Spaß?

Zwei Dinge: Erstens sind wir ein tolles Team rund um den Co-Founder der StartupCon Ralf Brüstle, das Hürden gemeinsam meistert. Zweitens, die Arbeit mit Partnern und Experten für das Bühnenprogramm.

Denn dadurch komme ich mit super spannenden Personen von Firmen, Investoren und Startups zusammen. Da sieht man am besten, wer für wen ein guter Match sein kann. Mein persönlicher Ansporn dabei ist, für die einzelnen Beteiligten die bestmögliche Lösung im Rahmen des Events, aber auch innerhalb des Ökosystems zu schaffen.

Faszinierend finde ich vor allem, welche Möglichkeiten sich heute jungen Menschen bieten, ihre Ideen mit einer eigenen Firma zu verwirklichen. Da hat sich in den letzten 20 Jahren unheimlich viel getan.

Wie schaffst Du es, all Deine spannenden Tätigkeiten unter einen Hut zu bekommen?

Mit einem großen Hut? Nein, im Ernst. Manchmal ist es schon ein bisschen wie Jonglieren mit zu vielen Bällen. Da hilft nur priorisieren, und zwar sowohl auf strategischer Ebene als auch auf der operativen im Tagesgeschäft.

Bei Projekten wie der StartupCon ist im Vorhinein klar, dass öfters mal „andere“ Arbeitszeiten gelten, besonders je näher der Event kommt. Das ist okay und ich stelle mich darauf ein, denn es ist ja kein Dauerzustand. Viele Dinge lassen sich auch in einem kurzen Telefonat schnell erledigen anstelle von langen Emails. Das persönliche Gespräch verhindert noch dazu Missverständnisse.

Immer, wenn ich mit Dir telefoniere oder wir uns treffen, merkt man Dir die ganze Arbeit überhaupt nicht an. Wie behältst Du immer Deine gute Laune? Wie kannst Du am besten abschalten?

Immer? Da solltest du mal meinen Mann fragen 🙂 Das Beste an meiner Arbeit ist für mich, dass sie so facettenreich ist und ich täglich unheimlich viel dazulernen kann: Egal, ob es um neue Fachthemen, Lösungen oder Projekte geht.

Und es macht mir super viel Spaß, mit den unterschiedlichsten Menschen zu arbeiten. Daher ist die Arbeit für mich zum größten Teil Vergnügen und weniger ein Hamsterrad. Wenn die Dinge mal nicht so laufen wie geplant, frage ich mich, was ich daraus lernen kann.

Wenn die Antwort nicht sofort kommt, mache ich Sport. Denn Endorphine sind fantastische Ratgeber. Ich habe aber auch das Glück, einen wunderbaren Familien- und Freundeskreis zu haben, der mich auf anderer Gedanken bringt oder mich im Notfall fragt: Kann Humor deinem Problem schaden?

Nachdem ich vor zehn Jahren „dem Boandlkramer“ noch einmal von der Schippe gesprungen bin – wie man in Bayern so schön sagt –  hat vieles außerdem eine andere Relation für mich bekommen. Abschalten kann ich am besten beim Kochen und einem guten Buch.

Autorin
AutorinSimone Fasse - Verbia / Frauen und Technik
2019-04-09T08:47:03+01:00

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