Co-Autoren des Spionageroman – Nialls Perspektive

Teil 1 – Äußerst ungewöhnlich

Co-Authorship for spy novel Project Black Hungarian

Der Spionageroman Projekt Black Hungarian wurde nicht nur von zwei Autoren gemeinsam geschrieben, der Roman wurde auch gleichzeitig in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht ohne eine klassische Übersetzung zu sein. Ein sehr ungewöhnliches, wenn nicht sogar einzigartiges Vorgehen.

Das klingt nach einem wirklich kniffligen Projekt, das jedoch reibungsloser verlief als erwartet…

Ein Buch zu schreiben ist eigentlich immer Teamwork – verschiedenste Personen sind an der Entstehung beteiligt. Im ersten Schritt ist es jedoch eine sehr persönliche Angelegenheit.

Die Arbeit als Co-Autor verlangt von den Schriftstellern einiges ab, bei dem sie sich nicht ganz wohlfühlen könnten: Erstens müssen sie ihre Ideen mit jemand anderem teilen. Zweitens müssen sie sich Kritik gefallen lassen an Gedanken, die sie selbst vielleicht noch nicht zu Ende gedacht haben. Und drittens – eine logische Folge der ersten beiden Punkte ist, dass alle beteiligten Autoren dazu bereit sein müssen, die Zügel, mit der sie die Richtung ihrer Geschichte bestimmen, aus der Hand zu geben.

Für so eine intensive Zusammenarbeit ist es besser, wenn man sich persönlich in die Augen geschaut hat anstatt nur Emails zu schreiben oder zu telefonieren.

Deshalb haben Alice und ich uns 2013 in der ersten Septemberwoche in Glonn vor den Toren Münchens getroffen, um den Grundstein unserer Geschichte zu legen.

Neben den oben erwähnten Herausforderungen als Co-Autoren trafen wir auf weitere Hürden: die Sonne schien und das Rosenheimer Herbstfest war in vollem Gange.

Niall MacRoslin - Co-Author of spy novel Project Black Hungarian

Aber wir haben uns nicht unterkriegen lassen.

Wir fingen morgens an, haben die Figuren ausgewählt und darüber gesprochen, wie sie die Geschichte maßgeblich beeinflussen. Für das grobe Schema und wer die Gegenspieler innerhalb der Story sind haben wir viel im Internet recherchiert. Auch, um zu überprüfen, ob auch das alles einen Sinn macht, was wir uns da ausdenken. Events, die erst nach der Veröffentlichung bekannt wurden – der VW Skandal, Industriespionage bei Elektroautos – zeigen, wie vorausschauend wir tatsächlich waren.

 

Co-Authorship of spy novel Project Black Hungarian in Glonn near Munich, Bavaria, Germany

Niall MacRoslin - Co-Author of spy novel Project Black HungarianNach dem Mittagessen – Alice liebt es, mit frischen Sachen selbst zu kochen, was mir nur zugutekam – sind wir lange spazieren gegangen, um uns durch frische Luft und Landschaft inspirieren zu lassen. Die Sicht auf die bayrischen Alpen hat uns nach der Tüftelei an den Details wieder Weitblick für die Rahmenhandlung gegeben. Zurück in unserem Co-Working Space, zu dem Alice und ihr Mann ihr Wohnzimmer kurzerhand gemacht hatten, gingen wir wieder frisch ans Werk bis zum Abend.

Dann hatten wir uns die Auszeit am Abend redlich verdient und unser Ziel, am nächsten Morgen zur gleichen Zeit zu starten, haben wir meist gut hinbekommen.

In den nächsten fünf Tagen wurde der Ablauf schon fast Routine. Nach dem Frühstück wurden die Figuren und ihre Rolle geformt, am Nachmittag ging es um das große Ganze der Story.

Am Ende dieser ersten Woche hatte keiner von uns beiden ein einziges Wort der Geschichte geschrieben. Das mag nach Aufschieberitis klingen, was es aber mitnichten.

Als ich Glonn verließ, war ich überzeugt, dass wir dieses Projekt zum Fliegen bringen würden. Denn wenn etwas sicher war, dann die Basis der Geschichte.

Jetzt mussten wir nur anfangen zu schreiben…

2017-09-01T16:45:25+01:00

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