Weltstars für Nachhaltigkeit

Fachartikel

November 2020 – Babett Müller

Einmal berühmt sein, eintauchen in die Glitzerwelt Hollywoods, von den Titeln der Hochglanz-Magazine lächeln und sich von Menschen auf der ganzen Welt bewundern lassen … Wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Für manche wird der Traum wahr. Nicht nur in der Film- und Musikindustrie schießen Newcomer wie Pilze aus dem Boden, auch Models oder Köche können Weltruhm erlangen. Wer es bis ganz nach oben schafft, wird zu einem Idol mit Vorbildcharakter, dem nicht nur Jugendliche nacheifern.

Die wirklich cleveren Stars und Sternchen sind sich dessen bewusst und nutzen das für ein noch größeres Ziel: Sie wollen tatsächlich etwas bewirken. Sie setzen ihre Bekanntheit für den Umweltschutz, für die Stärkung diskriminierter Gesellschaftsgruppen und für die, die Hilfe am dringendsten benötigen, ein.

Vorhang auf!

Da wäre zum Beispiel Leonardo DiCaprio. Viele kennen und lieben ihn aus Klassikern wie Titanic und The Beach. Die Verleihung des Oscars für den Besten Hauptdarsteller in The Revenant in 2016 war nicht nur in den Augen seiner Fans absolut verdient und überfällig. Auch viele in der Branche applaudierten, als sein schauspielerisches Talent damit gewürdigt wurde.

Doch nicht nur in der Filmbranche hat sich DiCaprio, der aktuell der bestbezahlteste Schauspieler ist, Bewunderung und Anerkennung verschafft. Bereits seit Jahrzehnten engagiert er sich für die Umwelt. Im Jahr 1998 gründete er die Leonardo DiCaprio Foundation mit dem Ziel, weltweit Wildtiere und deren Lebensräume zu schützen.

Der Schauspieler, Regisseur und Produzent ist sich seiner Beliebtheit bewusst und setzt sie dazu ein, seiner Sache Gehör zu verschaffen. Großangelegte Kampagnen, Auftritte und Ansprachen in der Öffentlichkeit und vor einem Publikum, das am selben Strang zieht, sind DiCaprios Plattformen. Dabei macht er nicht nur auf die Missstände aufmerksam, sondern bietet auch Lösungsansätze.

Die Steckenpferde der Foundation sind unter anderem der Schutz von Naturschutzgebieten und der Ozeane, die Klimarettung und der Einsatz für die Rechte von Ureinwohnern. Mit Eigenkapital – sein Vermögen wurde 2019 auf etwa 260 Millionen US-Dollar geschätzt wurde – und durch Fundraising-Aktionen, hat DiCaprio die Mittel, etwas zu bewegen. Und das Wichtigste: Er macht anderen Mut, sich ebenfalls für die Umwelt einzusetzen.

Über Social Media – wo er bereits über 50 Millionen Follower hat – und bei jeder Möglichkeit, die sich ihm bietet, macht DiCaprio aufmerksam auf seine Sache. Für sein Engagement wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet und ist in der Branche und als Vorstand mehrerer Umweltorganisationen angesehen. Mit seinem Film Before the Flood inspiriert er die Zuschauer:innen, in Aktion zu treten, um den Klimawandel zu stoppen.

Ganz bezaubernd

Nicht weniger zielstrebig als ihr Kollege DiCaprio, ist Emma Watson in ihrer Rolle als Hermine Granger aus den Harry Potter-Filmen bekannt. Und das war nur der Anfang ihrer Karriere. Wie im Film, so auch im wahren Leben, überrascht die britische Hollywood-Schauspielerin mit ihrem Engagement für Nachhaltigkeit und Diversity und weiteren Aktionen zu ihren Herzensthemen.

2011 launchte Watson eine nachhaltige Modelinie und machte in ihrer Promo-Tour zum Film Die Schöne und das Biest über Instagram auf nachhaltige, fair gehandelte und Second Hand-Mode aufmerksam. So bekam die Slow Fashion-Bewegung prominente Unterstützung und einen kräftigen Push.

Auch für junge Frauen, die Geschlechtergleichstellung und in der Humanitären Hilfe macht Watson sich stark. Auf Reisen nach Bangladesch und Sambia nutzte sie ihren Bekanntheitsgrad, um auf die Lebensverhältnisse von Mädchen im ländlichen Afrika aufmerksam zu machen und Verbesserungen in Gang zu setzen.

Aus der jungen Hermine ist eine bemerkenswerte Frau geworden, die ihre Rolle in jeder Hinsicht ernst nimmt. Sicherlich wird sie in Zukunft noch einige bewundernswerte Projekte aus ihrem magischen Perlentäschchen zaubern.

Umweltbewusster Musiker

Mit seinen Gute-Laune-Songs bringt er die Menschen zum Strahlen. Doch nicht genug: der auf Hawaii geborene Sänger Jack Johnson geht auch als gutes Vorbild voran. Recht hat er – wenn alle bei sich selbst anfingen, wäre die Erde schon ein kleines bisschen besser. Bei zwei seiner vergangenen Touren spendete er hundert Prozent seines Profits an Umweltorganisationen.

Generell macht er seine Auftritte zu einem maximal nachhaltigen Event. Plastikvermeidung, Biodiesel für die Tour-Busse, Bio-Catering und umweltfreundliche Fan-Artikel verringern den CO2-Abdruck seiner Konzerte. Mit seiner All At Once-Kampagne unterstützt er Non-Profit-Initiativen für lokale Lebensmittel und für die Reduzierung von Plastik. Sein fünftes Album nahm er in einem Studio auf, das Solarenergie nutzt.

Australisches Vorbild

Mit der Sonne um die Wette strahlt auch das australische Supermodel Miranda Kerr. Ihre organische Hautpflege-Linie KORA besteht aus rein natürlichen, zertifizierten Inhaltsstoffen und ermuntert Frauen dazu, ihre wahre Schönheit zu entdecken und zu feiern.

Aber Kerr kann mehr als bloße Optik. Ihre Buchtitel Treasure Yourself, gelauncht im Jahr 2010, der es in die nationale Bestsellerliste schaffte, sowie Empower Yourself, das seit 2013 auf dem Markt ist, und ein drittes, in Arbeit befindliches Buch sollen Frauen Mut zu mehr Selbstliebe und Selbstverwirklichung machen.

Wann immer sich eine Möglichkeit bietet, macht sich Kerr stark für Frauen, Kinder, Gesundheit und die Umwelt. Ganz klar, dass auch sie mit gutem Beispiel vorangeht. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern pflegt sie einen nachhaltigen Lebensstil.

Sie nutzt regelmäßig Teile ihres Vermögens, um dort zu helfen, wo Hilfe benötigt wird. Beispielsweise mit Spenden zur Bekämpfung der Buschfeuer und die Wiederaufforstung zerstörter Gebiete in ihrem Heimatland Australien.

Nachhaltiges Rezept

Wer weiß, vielleicht wurde Miranda Kerr sogar von Starkoch Jamie Oliver dazu inspiriert, ihr eigenes Gemüse und Obst im Garten anzupflanzen. Ein großes Anliegen des Briten ist es, dass noch mehr Menschen den Schritt wagen, und ihre eigenen Nahrungsmittel anpflanzen – im Garten, auf dem Balkon, auf der Fensterbank.

Mit seinen Rezepten bietet er zahlreiche Ideen für eine gesunde und leckere Ernährung, mit wenig Fleisch und vollwertig. Eines seiner Restaurants wird mit erneuerbarer Energie betrieben – durch Windturbinen auf dem Dach.

Ganz besonders liegen Oliver Kinder am Herzen. Daher schafft er ein Bewusstsein dafür, wie wichtig gesundes und abwechslungsreiches Essen für die Entwicklung von Kindern ist. Angesichts der steigenden Zahlen an übergewichtigen Kindern in der westlichen Welt, begibt sich Oliver sogar auf politische Ebene und arbeitete mit fünf Prime Ministern zusammen, um eine solide Strategie gegen Fettleibigkeit bei Kindern zu entwickeln.

Diese beinhaltet Kantinenmahlzeiten in Grundschulen und eine Steuer auf Zucker. Denn Liebe geht nicht nur durch den Magen. Ein respektvolles Miteinander und das einzelne Engagement aller sind das Starkoch-Rezept für eine bessere Welt.

2020-11-20T16:48:55+01:00

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